Still, so als wären sie vor Jahrhunderten eingefroren, stehen die Löwen im Schlosspark von Matzen, unweit von Reith im Alpbachtal. Sie tragen weiße Decken und wachen über ein Winteridyll, das in Tirol wohl einzigartig ist. Ein verwunschenes Schloss, ein kleiner See und hinter den angezuckerten Tannenbäumen sieht man die Gipfel der Schneeberge. Wer bei Tirol nur an schnuckelige Hütten und putzige Kirchen denkt, wird vom Winterpark der Löwen fasziniert sein. Und um ihn herum dehnt sich eines der vielfältigsten Wintersportgebiete des Landes aus.
Sonnwendjoch mit Zillertalanschluss
Fünf Kilometer in Richtung Norden sind es von den Löwen ins Tiroler Seenland, benannt nach den vielen kleinen Seen, die im Winter zugefroren und ein Paradies für Eisläufer sind. Kramsach, Breitenbach und Brandenberg heißen die Orte, in denen man sich als Skifahrer oder Langläufer gut und günstig einquartieren kann. Das Skigebiet heißt Sonnwendjoch und macht seinem Namen alle Ehre. Es ist herrlich sonnig und hat weite, nicht zu schwere Pisten. Wer’s etwas selektiver will, kann mit seinem Skipass hinüber ins Zillertal wechseln und sich dort an 425 km Pisten berauschen.
Glitzerkugeln mit Sahne
Wendet man sich von den Löwen mit den weißen Decken nach Osten, erreicht man nach zehn Fahrminuten Rattenberg/Radfeld. Selbst wenn am Rande des ältesten und kleinsten Städtchens von Tirol keine Skihänge locken, muß man Rattenberg unbedingt gesehen haben: idyllische Gäßchen mit fast italienischem Flair, herrliche Glasmacher-Kunst in hübschen Geschäften, gemütliche Lokale. Da kann man zum Après Ski wunderbar bummeln und bei Kuchen mit Sahne wieder Kraft schöpfen.
Wiedersberger-Horn mit Kitzbühler Alpen-Anschluss
Verläßt man die Matzen-Löwen in Richtung Süden, erreicht man nach 2,5 Kilometern Reith im Alpbachtal. Das wunderschöne Dorf ist das ideale Standquartier inmitten der Winterregion. Auf dem Reither Kogel befindet sich ein sehr kompaktes, leichtes Skigebiet, ideal für Familien mit Kindern. Das eigentliche Herz des Alpbachtaler Winterbetriebes schlägt ein Stück weiter taleinwärts in Alpbach. Dort thront, einer Pyramide ähnlich, das Wiedersberger Horn und bietet an seinen Schultern alles, was das Herz von Wintersportlern begehrt: weite, baumfreie Pisten aller Schwierigkeitsgrade, Skibetrieb ohne Wartezeiten. Für Snowboarder geht hier, mit Verlaub, die Post ab. Zwei Boarder Areas mit Halfpipe, weite Hänge für Freerider und eine bestens entwickelte Szene sorgen dafür, dass im Dorf der Denker, wie Alpbach gerne genannt wird, Schlabberklamotten zum Ortsbild gehören. Das Alpbachtal gehört dem Skipass-Verbund „Kitzbüheler Alpen“ an. Das heißt, dass den nimmersatten Skiläufern weitere 680 km Pisten und 260 Seilbahnen mit einem Skipass zur Verfügung stehen.
Löwen mit Anflug
Wer’s eilig hat und nördlich der Mainlinie wohnt, kann von Hamburg, Berlin und Düsseldorf Skiflug-Arrangements in die Region Alpbachtal & Tiroler Seenland buchen. Auch wer nicht fliegt, hat’s nicht weit. Die Inntal-Autobahn hat eine direkte Anfahrt Kramsach/Alpbachtal. Von dort fährt man kurz südlich, folgt dem Hinweis „Schloss Matzen“ und steht nach einem kurzen Fußmarsch vor den Löwen mit der weißen Decke.
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